Donnerstag, 19. September 2013

Prollen

Wie der Volksmund schon so treffend bemerkt: "Alle sehen, wenn ich besoffen bin, aber keiner sieht, wenn ich Durst habe!" Diese Asymmetrie herrscht auch sonst im Leben. Ich werde gerügt, wenn ich mich wie ein Proll benehme und daher rede, aber niemand lobt mich, wenn ich mal eine Chance zum Prollen ungenutzt verstreichen lasse. Dabei ist das schwer … so schwer … manchmal … nicht nur, weil weil auch in mir der nicht zu exorzierende heterosexuelle Neandertaler steckt, sondern auch weil mir das Leben selbst so manche Steilvorlage in den Lauf spielt.

Neulich zum Beispiel, auf dem Rückweg zum Einkaufen … gleich zweimal hintereinander. Bei der ersten Gelegenheit radelte eine telefonierende Frau an mir vorbei und klagte in ihr Handy: "Ich bin immer noch zu fertig, ich kann nicht mehr …!" Wie leicht wäre es da gewesen, ihr einen Spruch hinterher zu schicken … von wegen, dass sie es in der letzten Nacht wohl mit dem Sex übertrieben habe – was dann natürlich viel knapper und viel derber zu formulieren gewesen wäre. Aber nix da, keinen Ton hab ich gesagt.

Und dann, nur wenige hundert Meter weiter an einem Zebrastreifen: was sehe ich da im Rinnstein liegen? Einen Tampon … noch eingeschweißt und so gesehen noch brauchbar. Und was macht das Leben? Es stellt mir eine wartende Radfahrerin an die Seite! Anstatt nun den Tampon aufzuheben und ihn ihr mit einem kessen Spruch und einem schmierigen Grinsen auszuhändigen, tat ich einfach … nichts. Also nicht ganz nichts: Ich beschäftigte mich vielmehr mit der Frage, wie eine Frau einen Tampon verlieren kann … und dann auch noch mitten auf der Straße …

Und dann ist das Prollen auch nicht so einfach, wie Sie sich das vielleicht vorstellen – vor allem wenn man zu sehr mit dem Kopf denkt. Ein Beispiel: Und wieder stehe ich an dieser Ampel, eine Woche später. Und wieder kommt da eine junge Frau daher. Sie schaut auf ihr Handy, schaut hoch, ob schon grün ist, schaut wieder aufs Handy … hin und her … immer wieder hin und her. Da hatte ich auch gleich was auf Lager: "Was Du brauchst, schöne Frau, ist eine App, die einem anzeigt, ob die Ampel, an der Du stehst rot oder grün ist – dann musst Du nicht immer hin und her gucken und Dir den schönen Hals verrenken!" - Und wieder sagte ich nichts! Denn das war eine wirklich zu gute Idee, zu witzig und leider fast sogar charmant – und außerdem zu eloquent formuliert … so geht das nicht! … Prollen ist was anderes! … und am Ende hätte die Frau auch noch gelächelt, statt sich angewidert abzuwenden. Welche Blamage!

Donnerstag, 5. September 2013

Help!

Sie glauben vielleicht ich kokettiere, wenn ich sage: "Ich werde langsam alt" … Tue ich nicht! Wollen Sie Beweise? Hier ist einer: Neulich erst stand ich im Supermarkt an der Kasse, hatte einen ganzen Haufen Münzen in meiner Handfläche und und stocherte darin mit dem Finger herum, weil ich passend bezahlen wollte. Zugegeben: Ich habe inzwischen zwei Brillen, eine für Weit und eine für Nah, aber wenn ich einkaufen gehe, habe ich immer nur die Weitsichtbrille auf der Nase. Wenn es wirklich mal knapp wird, dann nehme ich sie ab und halte mir die Sachen genau vor die Augen … auch und vor allem, weil ich mich noch nicht an diese neumodischen Euromünzen gewöhnt habe.

So war das auch, als ich da an der Kasse stand: Ich hatte die Brille abgenommen und suchte … und rechnete … und suchte. Da beugt sich doch dieser noch auszubildende Jungkassierer zu mir rüber und fragt: "Soll ich das für Sie machen?" - Mir blieben für einen Moment Luft, Atem, Spucke und Sprache weg. Am liebsten hätte ich mit meinem Stock auf ihn eingeprügelt – aber ich habe keinen, denn so alt bin ich nun auch wieder nicht. Außerdem: Wenn da einer mit dem Stock tätlich wird, dann ist der auch alt … automatisch … und fertig. Das bin ich nicht … ich werde erst alt. Und so gesehen tue ich gut daran, mich zurückzuhalten.

Und überhaupt: Dieses Bild von gewaltbereiten Greisinnen und Greisen, die mit der Gehhilfe drohen und der jungen Generation Prügel androhen: dieses Bild gehört in die Kiste meiner Kindheitserinnerungen – mit anderen Worten: in die Mottenkiste der Kultur. Denn wann haben Sie zum letzten mal einen Rentner mit Stock gesehen? Die haben doch jetzt alle diese Rollatoren. Wenn es mit den Beinen und dem Gleichgewichtssinn nicht mehr zum Besten steht. Und das ist schon eine sehr sinnige Erfindung – für alle Beteiligten. Die alte Omma will ich sehen, die einen Jungspund mit einem Rollator bedroht, weil er sich an der Kasse vorgedrängelt hat. Wie will sie das machen? Da müsste sie das Ding schon locker mit einer Hand anheben und der Göre damit vor der Nase herumfuchteln. Die Omma will ich sehen, die das so locker hin bekommt … werd ich aber nicht. Denn das alte Muttchen, das dies könnte, bräuchte wohl kaum einen Rollator … und auch der Rotzlöffel wäre nicht notwendigerweise eingeschüchtert. Wahrscheinlich würde er nur mal kurz unter der Mütze hervorschauen und die versteckte Kamera suchen.

(… Sicherheitshalber habe ich das bei YouTube gecheckt: einen Clip "Kassierer verarscht alten Sack im Supermarkt" habe ich nicht gefunden. Das bedeutet: mein Kassierer hat es da also mit seiner Frage ganz ernst gemeint! …)

Auf dem Heimweg schluckte ich meinen Groll mit etwas Philosophie herunter. Ich dachte mir: So ist der Mensch … nichts kriegt er alleine auf die Reihe … ein durch und durch hilfsbedürftiges Wesen … John Lennon hatte Recht, als er damals dieses Lied mit den Beatles sang. Das Leben beginnt mit Geburtshilfe und endet mit Sterbehilfe. Und die Stationen, die er auf dem Weg dorthin zu durchlaufen hat, heißen: Nachhilfe, Beihilfe, Sehhilfe und Gehhilfe … und ich bin fast schon da.

Donnerstag, 22. August 2013

Berufsberatung

Oft denke ich: Hätte ich doch auf meine Mutter gehört. "Junge", hat sie immer zu mir gesagt, "Junge, werde Zuhälter; das ist eine absolut krisensichere Tätigkeit und Du bist versorgt, wenn ich einmal nicht mehr da bin. Und richtig arbeiten musst Du dann auch nicht. Ich weiß doch, dass Arbeiten nichts für Dich ist. Immer nur den Mädchen hinterherschauen und nichts tun … -" Gut, soweit also meine Mutter. Lassen wir das.

Aber, wie sie sehen, habe ich es einfach nicht fertig gebracht, ihren gut gemeinten Rat zu befolgen ... und werde es nach menschlichem Ermessen auch niemals schaffen. Zugegeben: entscheidend waren da nicht die moralischen, sondern die ästhetischen Gründe: Goldkettchen stehen mir einfach nicht. Und jeden Tag Champagner trinken und Kaviar essen verursacht mir schon beim bloßen Gedanken daran Sodbrennen ... Und dann dieses ewige Herumstolzieren mit dem Kampfhund. Ich weiß nicht: Ich kann mit diesen Viechern einfach nichts anfangen. Nicht, dass ich Angst vor ihnen hätte, aber Hunde überhaupt liegen mir einfach nicht. Wie sie schon aussehen. Manchmal fragt man sich doch ernsthaft, wenn man auf der Straße mit etwas konfrontiert wird, dass von der Natur ursprünglich einmal als Wolf gemeint war: Ist das schon ein Haustier oder noch eine Form von Ungeziefer?

Ich habe da eine Theorie, von der ich selber nicht völlig überzeugt bin, die mir aber trotzdem gut gefällt. Sie lautet: Man sollte sich nie auf eine Beziehung mit Leuten einlassen, die Hunde halten, sondern lieber mit Leuten, die mit einer Katze zusammen leben. Denn der Hundehalter ist einer, der ein Wesen braucht, das er herum kommandieren kann – und das so was auch noch toll findet. Wer dagegen Katzen mag, der kann damit umgehen, dass ein anderes Wesen seinen eigenen Willen hat ... und stellt sich darauf ein.

Der entscheidende Punkt ist in meinem Fall: Ich kommandiere nicht gerne herum – weder Hunde noch Menschen. Ich halte es da mit dem Schriftsteller Arno Schmidt (übrigens auch eher der Typ des Katzenhalters) der einmal geschrieben hat – und den Satz habe ich mir dick angestrichen: "Ein anständiger Mensch schämt sich, Vorgesetzter zu sein!" Und das würde im Fall, dass ich eine leitende Position im Bereich der Prostitution innehaben würde, auch auf mein Verhältnis zu meinen Angestellten zutreffen. Für eine solche Position bin ich nicht geschaffen. Nebenbei: Nennt man die Frauen überhaupt so, die für einen Zuhälter arbeiten? Ich weiß es nicht. Betriebswirtschaftslehre gehört auch zu den Dingen, für die ich mich nie recht erwärmen konnte.

Wie ich mich kenne, würde ich mich der Forderung der Damen nach einem Betriebsrat, mehr Gehalt und kürzeren Arbeitszeiten nicht verschließen können. Ich habe in meinem Berufsleben schon mit Frauenbeauftragten zu tun gehabt und ich sage Ihnen: Mann, Mann, Mann … die können ganz schön überzeugend sein.

Wenn ich oft spät in der Nacht noch vor dem Fernseher sitze und meinen Gedanken nachhänge, dann frage ich mich immer, wenn da die Werbung für irgendwelche Dienstleistungen von Beate Uhse zu sehen ist: Gibt es in dieser Firma eigentlich auch eine Frauenbeauftragte? Müßte es doch eigentlich, denn das hängt doch, soviel ich weiß, von der Größe des Betriebs ab. Und Beate Uhse, das ist ja ein richtiger Konzern.

Nach allem, was ich sonst noch so auf RTL2 und VOX gesehen habe, verbringen Zuhälter auch viel Zeit mit Bodybuilding und damit, bei Boxkämpfen im Publikum zu sitzen und herumzugrölen. Wenn ich diese Leute richtig verstehe (was nicht immer einfach ist), dann fordern sie in der Regel härtere Schläge und deutlich mehr Blut. Diese menschenverachtende Einstellung und diese Neigung zur rohen Gewalt teile ich nun überhaupt nicht. Ich bringe es zum Beispiel einfach nicht über mich, durchtrainierte Boxer zu verprügeln – nicht einmal, wenn es nötig ist, nicht einmal, wenn sie es verdient haben. Frauen habe ich noch nie in meinem Leben geschlagen. Sie mich schon – aber das hat mir auch keinen Spaß gemacht. Ich verstehe nicht, dass manche Männer bereit sind, dafür auch noch Geld zu bezahlen. Ich bin da nämlich eher der buddhistische Typ. Im Falle eines Streits würde ich mich in einem stummen Protest mit Benzin übergießen und anzünden. So war ich immer schon. Weshalb übrigens alle Frauen, die sich von mir trennen wollten, erst einmal die Streichhölzer, Feuerzeuge und Kanister beiseite geschafft haben, bevor sie mit der Sprache rausrückten.

Sie werden sich inzwischen vielleicht schon fragen: Was erzählt uns dieser Mensch da so lange über einen Beruf, den er doch weder ausüben kann noch will. Das nervt jetzt aber langsam. Jaja, schon klar, die Sache ist nämlich die: Heute ist man ja nicht mehr arbeitslos, sondern arbeitssuchend und wer nicht jede zumutbare Arbeit annimmt, dem werden die Leistungen erst gekürzt und dann ganz gestrichen. Was wäre nun, wenn ich in eine solche Situation käme und nur noch Zuhälter gesucht würden? Dann stünde ich aber ganz dumm da. Denn meine Fallmanagerin würde argumentieren, dass es ja wohl auf jeden Fall für mich zumutbar wäre, in einem Sportwagen von Straßenecke zu Straßenecke zu fahren und abzukassieren. Was, bitte, sollte ich dagegen einwenden? Aber lachen Sie nicht über mein Problem: Es kann jeden treffen.

Donnerstag, 8. August 2013

In The Summertime ...

Es passiert immer wieder: Arglos laufe ich im Grünen vor mich hin. Da höre ich hinter mir ein Tappen ... ein Tappen von schweren Füßen ... sie laufen (es kann auch ein hastiges Schlurfen sein) und ich höre ein keuchendes Atmen hinter mir … es kommt näher … immer näher. Wenn ich Glück habe, ist es nur ein Jogger. Ja - ein Jogger. Für Vampire, Werwölfe & Co. ist es zu hell - aber wer weiß? Bis jetzt hatte ich immer Glück …

Es ist mal wieder Hochsommer, mal wieder mit Rekordtemperaturen, aber das schreckt nicht alle … nicht einmal die, die es nun wirklich schrecken sollte. Mich schon: Es ist mittags und ich schlurfe den Wall entlang ... vorsichtig ... mit meinen Kräften haushaltend ... es sind nur ein paar hundert Meter bis nach Hause, also nur Mut. Und so manövriere ich von Schatten zu Schatten.

Und als sich der Staub, den die allgegenwärtigen Jogger aufgewirbelt haben, wieder legt, da sehe ich vor mir, wie sich ein gar nicht mehr so junger Mann von einer Bank erhebt: T-Shirt, kurze Hose und Turnschuhe. Er sieht ganz so aus, als habe er eben noch das Schicksal herausfordern wollen … er sah mit anderen Worten so aus, als habe auch er gerade gejoggt ... bei diesem Wetter, zu dieser Tageszeit!

Und so steht er also auf (das kann er noch - oder wieder). Was er aber dann zuwege bringt, ist nicht mehr so beeindruckend … im Gegenteil: er tappt da so klapprig voran wie ein wandelndes Skelett, das sich gleich daran erinnern wird, dass es ja eigentlich gar nicht laufen kann so ganz ohne Muskeln, ohne Sehnen, ohne Haut und Fleisch. Und dabei ist dieser Mann noch nicht einmal knochendürr … eher im Gegenteil.

Ich verfluche ihn, diesen Mann, der keine Rücksicht darauf nimmt, dass ich ihm nicht helfen kann, wenn er jetzt gleich erwartungsgemäß kollabieren wird. Ich bin schon fast versucht, wieder umzukehren ... aber jetzt, wo ich schon mal so weit gekommen bin, widerstrebt mir das zutiefst. Ich füge mich also in mein Schicksal, das folgendermaßen beschaffen ist: Zunächst wird er zusammenbrechen, dann ich bei dem Versuch, zu ihm zu eilen, dann wird es auch noch die Spaziergänger erwischen, die spontan herbei laufen. Eine Kettenreaktion also … wir kippen alle um wie die Dominosteine und ratzfatz liegt die ganze Bevölkerung der Stadt am Boden.

Sie sehen: Wir alle sind nur einen Laufschritt von einem Horror-Szenario entfernt - das um so mehr beunruhigt, weil es so realistisch ist und uns kein Horrorfilm jemals darauf vorbereitet hat.

Um es gleich zu sagen: Ich habe es doch noch bis nach Hause geschafft … unbeschadet. Der joggende Mann wohl auch … vielleicht … zumindest ist er nicht zusammengebrochen, solange ich noch in Sichtweite war. Ich kann also von all dem berichten. Und ich verstehe jetzt auch, warum ich die ganze Zeit lang, während des ganzen, strahlenden Sommertages, Sirenen höre … Sirenen von Rettungsfahrzeugen … denn es müssen wohl Rettungsfahrzeuge sein in dieser an Verbrechen und Waldbränden so armen Gegend. Und ich lehne mich aus dem Fenster und murmele vor mich hin: "Macht mal langsam ... ganz langsam."

Donnerstag, 25. Juli 2013

Cepo Uruguayana

Neulich im Waschsalon starrte ich Julia an ... ihr ist das egal, denn sie ist eine Waschmaschine. Ohne Witz: Alle Waschmaschinen hier haben jetzt Frauennamen. Die Trockner heißen Horst oder Peter (... ausgerechnet). Ich hoffe, dass Julia sich beeilt, denn ich sitze auf einer Bank und die ist ziemlich unbequem ... und auch das ist noch zu positiv formuliert.

Nach zwei Minuten habe ich Rückenschmerzen ... sonst leide ich an allen und in allen Körperregionen (und vom Geist will ich gar nicht erst anfangen!), aber Rückenschmerzen? - die bekomme ich ausschließlich im Waschsalon. Sie werden jetzt sicher sagen: 'Versuchen Sie's doch mal mit einer anderen Körperhaltung!' - aber ein solcher Ratschlag (wie so viele ... eigentlich alle "guten" Ratschläge, die ich in meinem Leben bekommen habe) ist Quatsch. Das beweist nur, dass Sie noch niemals in diesem Waschsalon auf einer Bank gesessen haben. Was man so "sitzen" nennt ... Ist das Sitzen, wenn man in embryonaler Haltung, die Arme unten und oben um die Knie geschlungen kauert, und dabei auf dem Hintern balanciert? Folter- oder genauer: Verhörspezialisten nennen so etwas eine Stressposition.

Im 19. Jahrhundert führte Paraguay ungefähr fünf Jahre lang Krieg gegen eine Allianz aus Brasilien, Argentinien und Uruguay. Die Soldaten des leicht paranoiden paraguayischen Präsidenten Lopez praktizierten eine Befragungstechnik, die sie Cepo Uruguyana nannten (nach der Stadt, in der sie sie kennengelernt hatten). Der Gefangene sitzt auf dem Boden, die Knie angezogen und die Hände hinter dem Rücken festgebunden. In den Kniekehlen und auf den Schultern werden Gewehre so aneinander festgebunden, dass der Kopf zwischen die Beine gepresst wird. Zuerst werden dabei die Füße taub, dann die Beine und dann das Gesicht. Der Folterknecht setzt dem Delinquenten einen Fuß auf die Schultern und zieht die Seile noch fester an. Manch einer glaubte, seine Wirbelsäule brechen zu hören. Im Normalfall wird diese Behandlung zwei Stunden lang fortgesetzt. Eines der Opfer schrieb später: "Ich hätte mir Sicherheit alles gestanden, wenn ich nur etwas zu gestehen gehabt hätte."

Was habe nun ich getan, dass man mich einer solchen Folter unterzieht? Diese Bank martert mein Rückgrat - und ich martere mir (zusätzlich!) auch noch das Gehirn. Dann habe ich es: Ich habe meine Wäsche dreckig gemacht ... pfui! Und jetzt beschwere ich mich auch noch über die schlechte Behandlung ... schäbig! Dabei habe ich mir das doch alles selber zuzuschreiben. In den Waschsalon gehen, das heißt: seine Schuld abbüßen - das wird mir jetzt immer klarer.

Um mich von den Schmerzen abzulenken, um die Zeit zu überbrücken bis zum Ende der Tortur, blättere ich in einer dieser Gratiszeitungen, die einem einmal in der Woche ungefragt und unvermeidlich in den Briefkasten gesteckt werden - denn wer glaubt schon an die Macht der Worte und seien es auch die Worte: Bitte keine Werbung! Wie einfältig ... als ob man in dieser Welt der Werbung der Werbung entgehen könnte! Da könnte man genau so gut versuchen, ohne Schuld zu leben oder zu leben, ohne in die Unterhose, das Hemd oder die Bettwäsche zu schwitzen!

Ich blättere schwerfällig durch diese Zeitung. Denn das ist gar nicht so leicht: blättern - wenn man dabei gezwungen ist, eine Körperhaltung einzunehmen, die man sonst nur von jenen unglücklichen Menschen kennt, deren körper nach ihrem (meist frühen) Tod in spiritusgefüllten Behältern ausgestellt werden.

Und was lese ich da? Den wöchentlichen Fragebogen, den eine stadtbekannte Person ausgefüllt hat. Eine der Fragen lautet: "Was ist ihr Lebensmotto?" Ich recke meinen Kopf nach oben (wie ich es paradoxerweise immer tue,wenn ich in mich hineinsehen möchte) (was möglicherweise erklärt, warum ich mich so schlecht erkenne). Ich kann die decke des Raums nicht sehen ... die verkrampfte Haltung, diese zur Schleife gebundene Wirbelsäule, sie lassen das nicht zu. Ich denke also nach und formuliere: Verzagen, ohne zu klagen - das ist mein Motto! Es bringt ja auch nichts. Wenn das Waschprogramm durchgelaufen ist, werde ich mich erheben und weggehen, um irgendwann wieder zukommen ... ohne zu klagen ...

Donnerstag, 11. Juli 2013

Der fiese Herr Miese

Gestern abend habe ich eine Fliege erschlagen - aber das war Notwehr ... es ist immer Notwehr ... man kann Fliegen nicht einfangen und aus dem Fenster werfen ... so mache ich das mit allen anderen Insekten ... denen, die lahm genug sind. Das ist das Verwirrende an dieser Welt: die Schnelligkeit und Gewandtheit der Stubenfliege (eigentlich ein evolutionärer Vorteil) wird ihr so zu Verhängnis.

Wenn ich so eine Fliege nämlich am Leben lasse, dann wird sie anhänglich. Nicht sofort, nicht in der Nacht, aber gleich nach Sonnenaufgang, wenn ich noch schlafe. Fliegen haben Charaktereigenschaften, die ich auch bei Menschen nur schwer ertragen kann: Sie sind nicht nur Frühaufsteher, sondern auch noch Frühaufsteher der Sorte, die sofort hellwach und geradezu hyperaktiv ist. Ich war schon mit vergleichbaren Frauen zusammen. Zugegeben: die haben sich nicht gleich beim ersten Anzeichen des Morgengrauens auf mein Gesicht gesetzt, aber dafür auf mich eingeredet (was ich im Halbschlaf meist nur als eine Art von Summen wahrgenommen habe) und dann auch noch erwartet, dass ich antworte!

Bei Fliegen ist das so ähnlich. Das mag an dem Zucker liegen, den sie so gerne zu sich nehmen, der macht hyperaktiv. Und das (jetzt komme ich endlich auf den Punkt) wurde der Fliege von gestern abend zum Verhängnis. Einer meiner Gäste hatte ein wenig Zucker auf dem Tisch verstreut und die Fliege, die schon seit einiger Zeit im Fokus meiner bösen Absichten stand, setzte sich da rein. Ich griff zur Fliegenklatsche, konzentrierte mich (das ist absolut notwendig!) und schug zu - : Volltreffer. Schnell, unerwartet, mit Zucker am Rüssel ... was will man als Fliege mehr, wenn es um den eigenen Tod geht?

Und trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. Das Ganze hatte etwas Hinterhältiges ... das war mir klar ... denn es war, als würde ich jemanden hinterrücks überfallen, der gerade Sex hat oder auf dem Klo sitzt. Denn wenn Fliegen Lust empfinden können (ich kenne mich da nicht so aus), dann sicherlich dann, wenn sie mit allen sechs Beinen mitten in einem Häuflein Zucker stehen können.

Mein Verhalten war also alles andere als moralisch einwandfrei ... es war sogar eher kriminell und heimtückisch ... es zeugt überdies von einem eklatanten Mangel an Taktgefühl meinerseits.

Aber es ist sogar noch schlimmer ... genauer gesagt: ich bin noch schlimmer ... geradezu böse ... schlicht und einfach mies. Denn ich überlegte doch tatsächlich, ob ich aus diesem Fall mit dem verstreuten Zucker nicht eine Lehre ziehen und Fliegen ab jetzt immer auf diese Weise ins Verderben locken sollte ... Zucker verstreuen, mich mit der Klatsche in der Hand auf die Lauer legen und dann die Schwäche dieses Wesens ausnutzen ... ihre Schwäche, schlichten und leicht zu habenden Genüssen nicht widerstehen zu können.

Ich bin also keinen Deut besser als so ein Schurke aus einem Roman von Charles Dickens ... ich denke da an den Uriah Heep aus David Copperfield: ein übler Bursche der verschlagenen Art ... nicht physisch brutal oder grausam ... aber boshaft und rachsüchtig ... mit Geduld und Weitblick ... Ja, das bin auch ich.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Die Jugend von heute

Neulich saß ich bei Kaffee und Kuchen mit einer Freundin zusammen und sie ereiferte sich darüber, dass die Jugend von heute nichts mehr tauge. So weit, so gut - nur dass diese Frau selbst noch jugendlich ist ... zumindest wenn man es am Stand der gegenwärtigen demograpphischen Entwicklung misst. Sie ist also nicht 75 (wie man aufgrund ihrer kulturkritischen Klagen annehmen könnte), sie ist nicht mal halb so alt ... ihr reales Alter hinkt ihrem psychologischen Alter also hinterher.

Dass die Jugend von heute nichts tauge, war schon immer so ... und das sagte ich dieser Freundin auch. Mehr noch. Ich stellte ihr ein Bild vor Augen: Es gab schon in der Steinzeit den einen oder anderen alten Sack (das war man damals schon mit etwas über 20), der kopfschüttelnd auf die Halbstarken runterschaute und ausrief: "Was schnitzt ihr denn da an diesen Speeren herum! Ihr Weicheier! Zu meiner Zeit haben wir das Mammut noch mit bloßen Händen -" und so weiter.

Ich möchte daher eine Lanze brechen für diese vielgeschmähte Jugend von heute. Neulich schleppte ich mal wieder einen randvoll gepackten Korb mit Fertiggerichten und Eintopfdosen durch den Supermarkt. Mit dem geübten Auge des Veteranen zahlloser Kassenschlangen sah ich sofort, wo ich am schnellsten vorankommen würde. Es war diese Schlange hier. Die Spitze bildete eine noch nicht alte Dame. Hinter ihr standen zwei sehr Jugendliche, ein Junge und ein Mädchen – und dann also auch ich.

Sie kennen sicherlich die Tücken der kürzesten Schlange an der Supermarktkasse. Hier gilt das Gesetz: Je weniger Leute, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ein individuelles Problem das Vorankommen verzögert. Und so war es auch. Es wird Ihnen sicherlich schon aufgefallen sein: Nur der Fusel steht frei zugänglich in den Regalen. Die teueren Markenspirituosen, die so ein Supermarkt zu bieten hat, werden dem unmittelbaren Zugriff des Kunden entzogen. Das läßt Rückschlüsse auf das Menschenbild zu, das in den Verwaltungsetagen der Discounterketten herrscht. Man sieht dort offenbar unsere Moralität nicht gerade im günstigsten Licht.

Aber das nur nebenbei. Die besagte Frau am Kopf meiner Kurzschlange war verwirrt. Sie hielt nämlich die unterbezahlte, ausgebeutete und überarbeitete Kassiererin, die sie da vor sich hatte, für willens und fähig, einen Kunden beim Kauf zu beraten. Also wirklich! Sie war also nicht nur weltfremd, sie hatte auch keine Ahnung von Schnaps. Sie wollte nämlich, so konnte ich hören, einem alten Bekannten einen erlesenen Whiskey oder Wodka oder etwas derartiges schenken, aber sie kenne sich da überhaupt nicht aus und ob ihr denn etwas empfohlen werden könne. Die Kassiererin, von diesem Ansinnen überfordert, wollte sich da natürlich auf nichts festlegen.

Und jetzt schlug die Stunde der beiden Jugendlichen. Obwohl sie in ihrer äußeren Erscheinung nicht die geringste Ähnlichkeit mit Pfadfindern hatten, sahen sie wohl trotzdem ihre Chance gekommen, die gute Tat dieses Tages zu vollbringen. Also berieten sie ambulant und kompetent die Dame. Vor allem der Junge zeigte sich als Kenner der Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Formen hochprozentiger Getränke und gab gern seine fachkundigen Urteile über die Qualität verschiedener Wodkasorten ab.

Auch ich begann, mir das Angebot von Flaschen hinter der Kasse genauer anzusehen. Und zum ersten Mal in meinem Leben sah ich, dass es einen Wodka namens Jelzin gibt. Selten war ein Name für einen Schnaps treffender vergeben worden. Von der Existenz eines Wodka Gorbatschow hatte ich schon durch die TV-Werbung erfahren, aber es war mir nie gelungen, diesen Staatsmann mit diesem Gebräu in Verbindung zu bringen. Ich begann darüber nachzudenken, welche Schäden wohl der Genuss einer Flasche Gorbatschow beim Trinkenden anrichten könne. Wahrscheinlich einen unaufhaltsamen Zusammenbruch und den Zerfall des Gesamtorganismus in autonome, aber despotisch regierte Teilkörperteile. Auch von der Wirkung eines hypothetischen Wodkas namens Putin hatte ich eine klare Vorstellung. Mit einem ehemaligen KGB-Mann als Namensgeber, würde jeder Schluck dieses Getränks wie ein Faustschlag oder Stromstoß wirken. Servieren Sie ihn den Gästen und Sie werden unerwartete Geständnisse zu hören bekommen.

Ich bin nicht allzu gut, wenn es um das Schätzen von Lebensjahren geht. Aber als ich mir den Jungen und das Mädchen näher ansah, war selbst für mich nicht zu übersehen, dass sie beide noch deutlich unter 18 waren und folglich noch gar keine Ahnung von dem haben durften, wovon sie da so fachkundig sprachen. Ja, so ist sie, die Jugend von heute: Hoffnungslos versoffen, aber dabei doch hilfsbereit und versiert in allen Belangen des praktischen Lebens. Das läßt doch hoffen!

Diese Einsicht beschäftigte mich noch, als ich den Supermarkt verließ und an einer Bushaltestelle vorbeikam. Breitbeinig tigerten hier angeberisch frisierte Jünglinge herum und spuckten hin und wieder gelangweilt auf den Boden. Automatisch starrte ich nach unten, bevor ich den nächsten Schritt wagte, denn ich wollte natürlich nicht in eine dieser großzügig verteilten Speichelproben treten.

Wer sich über die Schlechtigkeit der Jugend von heute ereifert, tut dies meist aufgrund der Tatsache, dass die Jugend von heute in der Zukunft einmal die Generation der Erwachsenen stellen wird. Und eben diese Zukunft scheint düster zu sein, wenn das künftige Führungspersonal der Menschheit sich aus Individuen zusammensetzt, die nicht einmal ihre Körpersekrete bei sich behalten können. Aber ich sehe das nicht so pessimistisch, denn die kleine Begebenheit eben im Supermarkt hat mir Zuversicht gegeben. Und selbst aus diesen gedankenlos vor sich hin rotzenden Halbstarken können noch nützliche Glieder der Gesellschaft werden. Stellen Sie sich einmal vor, dass der Klimawandel in wenigen Jahren weite Teile unseres Landes in eine Art von Sahara verwandeln wird. Dann nämlich werden wir auf solche jungen Männer angewiesen sein, die es gelernt haben, gelangweilt an Ort und Stelle zu verharren und dem Boden zu ihren Füßen Flüssigkeit zuzuführen. Die Landwirtschaft (und damit letztlich wir alle) werden ihnen dann zu Dank verpflichtet sein. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal versucht sind, so einen Rotzlöffel zu maßregeln.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Der fahrende Holländer

Neulich, an einem Samstag zur Mittagszeit: Ich lief durch einen Teil der Innenstadt, wo es kaum Läden gibt, nur Wohnhäuser. Leute, die hier nicht wohnen, verschlägt es normalerweise nur dann in diese Ecke, wenn sie keinen Parkplatz in zentraler Lage finden. Das war nicht mein Problem ... Ich war zu Fuß unterwegs und auf dem Heimweg. Von der Seite näherte sich mir ein Mann um die 60 und es war ihm anzusehen, dass er etwas auf dem Herzen hatte. Gleich würde er mich ansprechen - was er auch tat: "Entschuldigung, ich bin Holländer!" - das waren seine Worte. Ich weiß, viele von Ihnen hätten jetzt zu ihm gesagt: "Macht doch nichts ... ist nicht so schlimm ... kann doch jedem passieren!" - und wären dann einfach weitergegangen. Aber ich hatte das bestimmte Gefühl, dass Holländer zu sein nicht das einzige und vielleicht nicht einmal das größte Problem dieses Mannes war. Das war es auch wirklich nicht, wie sich gleich zeigen sollte.

Aber erst einmal wollte er mich besser kennenlernen: "Sind Sie hier aus der Stadt?" Ich bejahte, weil ich dachte, dass mir das nicht unbedingt schaden würde ... und ihn schien das zu ermutigen: er nahm es als gute Nachricht auf. Dann fasste er allen Mut zusammen und fragte: "Darf ich hier parken?" Ich weiß ja nicht, wie es um die gesetzlichen Regelungen im Königreich der Vereinigten Niederlande steht, hier jedenfalls, in diesem Land, ist man als Passant nicht ermächtigt, Parkerlaubnisse oder -verbote auszusprechen. Nicht einmal dann, wenn man ein ordnungsgemäß gemeldeter Bewohner der Stadt ist, in der ein Parkplatz lokalisiert ist.

Ich war überfordert ... restlos. Da geht man nichts ahnend und nur mal kurz um dem Block, um frische Luft zu schnappen ... und dann sowas. Außerdem hatte ich noch daran zu kauen, dass ich mich als Deutscher ja eigentlich bei ihm, dem Holländer, hätte entschuldigen müssen: für die Bombardierung von Rotterdam und das Endspiel von 74 etwa. Andererseits ... wir haben es von den Holländern ja knüppeldicke zurüchbekommen ... ich sage nur: Heintje, Vadder Abraham, Linda de Mol. So gesehen waren wir quitt. Aber konnte ich diesem Holländer wirklich einen Parkplatz verschaffen, jetzt, wo wir wieder im Reinen miteinander waren?

Das geht über meine Fähigkeiten. Gott kann ja Räume und Rechte aus dem Nichts entstehen lassen ... ich nicht. Und während ich noch so langsam vor mich hin zweifelte, fiel mein Blick auf ein Schild: Privatparkplatz. Dieses Schild hing an dem Zaun vor dem Wagen des Holländers. Er hatte ihn dort schon mal provisorisch abgestellt und wollte jetzt, mit meiner Hilfe, sein Tun nachträglich legitimieren lassen. Aber ich konnte ihm da nicht helfen. Das hat er wohl schon geahnt, denn das Schild hatte er auch schon gesehen. Im Grunde genommen war er so verzweifelt wie ich. Irgendwo musste er den Wagen ja abstellen - und wie ein verzweifelter Mensch nun mal drauf ist: er klammerte sich an jeden sich bietenden Strohhalm.

Ich sagte nur: "Privatparkplatz ... besser nicht ... Ordnungsamt ... auch am Wochenende!" Er verstand, dass es nichts mehr zu hoffen gab, nicht hier, nicht jetzt, nicht mit mir. Und so ging er zum Wagen zurück. Ich rief ihm noch ein "Viel Glück!" hinterher - und hoffte, er würde das nicht als Spott verstehen. Denn er war verdammt ... Er war dazu verurteilt, noch Stunde um Stunde, vielleicht Tage, Monate und Jahre, vielleicht sogar für immer auf diesen Straßen seine Runden zu drehen, auf der vergeblichen Suche nach einem Parkplatz.

Ja, meine Damen und Herren, was Sie hier lesen, das ist so etwas wie mein Beitrag zum Wagner-Jahr: der Holländer fliegt nicht mehr, er fährt ... für immer und ewig. Und was noch besser ist: Er singt nicht ...

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