Lob der Oberflächlichkeit
Wie Frau Voss in ihrem letzten Beitrag sagte: eigentlich ist der Blogtitel gar nicht so schlecht. Und überhaupt: Ist es nicht besser, immer an der Oberfläche zu bleiben, ahnungslos und unbesorgt? Meine Beziehung zu der Reinigungsfrau meines Apartmenthauses war so, also ganz und gar durch Oberflächlichkeit und Ahnungslosigkeit geprägt. Jeden Freitag putzt sie die Flure und die Treppen. Ich höre sie immer schon von Weitem - das heißt: nicht sie, sondern ihren heulenden Staubsauger. Und Grund zum Heulen hat er. Mit harten und herzlichen Fußtritten treibt sie ihn vor sich her. Sie mag ihn nicht - und das sieht man auch.
Ich grüße sie immer mit einem "Hallo!", wenn ich an ihr vorbei komme. Und das ist nicht so einfach, wie Sie sich das vielleicht vorstellen: Bei der Arbeit hört sie nämlich Musik (zumindest nehme ich an, dass es Musik ist, was da durch die beiden Stöpsel in ihre Ohren dringt). Ich will sie nicht erschrecken und etwa einen Herzanfall bei ihr verschulden - sie gehört nämlich zur Risikogruppe, denn sie raucht und hat einen harten und stressigen Job. Wie gesagt: da bin ich lieber vorsichtig ... und mein letzter Erste Hilfe-Kurs liegt auch schon Ewigkeiten zurück. Deshalb also achte ich darauf, dass sie mich zuerst sieht, bevor sie mein "Hallo!" zu hören bekommt.
So weit, so gut. Vor einer Woche war aber alles ganz anders. Da putzte sie nämlich an einem Donnerstag ... und ich weiß nicht, was an jenem Tag mit mir los war: ich hörte mich ihr auf einmal die Frage stellen, wie das denn komme. Sie zog sich die Stöpsel aus den Ohren und berichtete, dass morgen ihre Schwiegermutter beerdigt werde ... und die anderen beiden auch ... Ich dachte: ... Ah ??? ... Offenbar hilft einem die Sprache nicht immer weiter, wenn es darum geht, andere Menschen oder die Welt zu verstehen - manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall.
Zugegeben: die Putzfrau, von der ich Ihnen hier erzähle, kommt nicht von hier - was bei oberflächlicher Betrachtung das Kommunikationsproblem erklären könnte. Die Putzfrau kommt offenbar von sehr weit her: das sieht man daran, dass ihre Haare auf eine Art blond sind, die in der Natur nicht vorkommt. Nicht in der Natur in diesem Land. Nicht auf diesem Planeten. Vielleicht aber in einem Paralleluniversum ... einem Universum, in dem eine Frau drei Schwiegermütter haben kann ... Aber wie kam sie hierher?
Seit einer Woche wankt mein Weltbild ... treiben mich diese Gedanken um. Wäre ich doch an der Oberfläche geblieben ...
Ich grüße sie immer mit einem "Hallo!", wenn ich an ihr vorbei komme. Und das ist nicht so einfach, wie Sie sich das vielleicht vorstellen: Bei der Arbeit hört sie nämlich Musik (zumindest nehme ich an, dass es Musik ist, was da durch die beiden Stöpsel in ihre Ohren dringt). Ich will sie nicht erschrecken und etwa einen Herzanfall bei ihr verschulden - sie gehört nämlich zur Risikogruppe, denn sie raucht und hat einen harten und stressigen Job. Wie gesagt: da bin ich lieber vorsichtig ... und mein letzter Erste Hilfe-Kurs liegt auch schon Ewigkeiten zurück. Deshalb also achte ich darauf, dass sie mich zuerst sieht, bevor sie mein "Hallo!" zu hören bekommt.
So weit, so gut. Vor einer Woche war aber alles ganz anders. Da putzte sie nämlich an einem Donnerstag ... und ich weiß nicht, was an jenem Tag mit mir los war: ich hörte mich ihr auf einmal die Frage stellen, wie das denn komme. Sie zog sich die Stöpsel aus den Ohren und berichtete, dass morgen ihre Schwiegermutter beerdigt werde ... und die anderen beiden auch ... Ich dachte: ... Ah ??? ... Offenbar hilft einem die Sprache nicht immer weiter, wenn es darum geht, andere Menschen oder die Welt zu verstehen - manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall.
Zugegeben: die Putzfrau, von der ich Ihnen hier erzähle, kommt nicht von hier - was bei oberflächlicher Betrachtung das Kommunikationsproblem erklären könnte. Die Putzfrau kommt offenbar von sehr weit her: das sieht man daran, dass ihre Haare auf eine Art blond sind, die in der Natur nicht vorkommt. Nicht in der Natur in diesem Land. Nicht auf diesem Planeten. Vielleicht aber in einem Paralleluniversum ... einem Universum, in dem eine Frau drei Schwiegermütter haben kann ... Aber wie kam sie hierher?
Seit einer Woche wankt mein Weltbild ... treiben mich diese Gedanken um. Wäre ich doch an der Oberfläche geblieben ...
PeterMiese - 7. Feb, 11:11
Surfen und Reden