Der Fußgänger im Teufelskreis
Ich habe mich immer für einen mittelmäßigen Typen gehalten, aber es ist noch schlimmer: ich gehöre zur Mehrheit. Neulich wurde mir das bewusst. Ich stand an einer Fußgängerampel, einer von der Sorte, wo man durch Knopfdruck dafür sorgen kann (und muss), dass die Lichter umspringen. Und so drückte ich einmal ... zweimal ... dreimal ...und ich drückte - wenn auch nicht mit aller Kraft - so doch mit ganzem Körpereinsatz. So, wie alle. Das sehe ich immer wieder.
Ich weiß nicht, wie das bei anderen ist: ich jedenfalls bin mir völlig im Klaren darüber, dass ich bescheuert bin, denn ich weiß: das Ding funktioniert elektrisch ... ein kurzer Druck auf den Knopf genügt - man muss sich da nicht aufführen als gelte es, dem Autoverkehr ein sperriges Hindernis in den Weg zu rollen ... unter Ächzen und Stöhnen, so dass man kaum mehr einen Schritt machen kann, wenn die Ampel dann endlich grün zeigt. Aber dieses Wissen ändert nichts. Ich traue diesem Ding einfach nicht. Und bei den anderen ist das offenbar genau so.
Aber damit fängt die Sache erst richtig an. Hier, an der Fußgängerampel, kommt ein tief sitzendes Misstrauen zum Vorschein, dass sich nicht nur auf die Dinge, sondern auch und vor allem auf die Mitmenschen erstreckt. Wenn ich mich schon an dieser Selbstbedienungsampel abgestrampelt habe, kommt der nächste daher und macht genau das, was ich eben gemacht habe. Offenkundig traut er mir nicht. In seinen Augen sehe ich offenbar nicht wie jemand aus, dem man unbesorgt das Drücken eines Knopfes anvertrauen kann.
Vielleicht ist es sogar noch schlimmer: ich sehe wahrscheinlich aus wie jemand, der zu doof ist, das Prinzip einer solchen Ampel zu verstehen. Dabei müsste ihm doch klar sein, dass es Leute, die so doof sind, wie ich aussehe, nicht lebend ins Erwachsenenalter geschafft hätten. Die bloße Tatsache meiner (Noch-) Existenz dürfte also Beweis genug für meine Intelligenz sein ... schließlich reicht sie sogar so weit, mich mit guten Gründen über andere und mich selber aufzuregen - und das vertieft wieder das Misstrauen: in mich und meine Fähigkeiten, in meine Mitmenschen und in Fußgängerampeln ... und überhaupt. Drücken Sie also fest auf den Knopf, wenn Sie in diesen Teufelskreis eintreten wollen.
Ich weiß nicht, wie das bei anderen ist: ich jedenfalls bin mir völlig im Klaren darüber, dass ich bescheuert bin, denn ich weiß: das Ding funktioniert elektrisch ... ein kurzer Druck auf den Knopf genügt - man muss sich da nicht aufführen als gelte es, dem Autoverkehr ein sperriges Hindernis in den Weg zu rollen ... unter Ächzen und Stöhnen, so dass man kaum mehr einen Schritt machen kann, wenn die Ampel dann endlich grün zeigt. Aber dieses Wissen ändert nichts. Ich traue diesem Ding einfach nicht. Und bei den anderen ist das offenbar genau so.
Aber damit fängt die Sache erst richtig an. Hier, an der Fußgängerampel, kommt ein tief sitzendes Misstrauen zum Vorschein, dass sich nicht nur auf die Dinge, sondern auch und vor allem auf die Mitmenschen erstreckt. Wenn ich mich schon an dieser Selbstbedienungsampel abgestrampelt habe, kommt der nächste daher und macht genau das, was ich eben gemacht habe. Offenkundig traut er mir nicht. In seinen Augen sehe ich offenbar nicht wie jemand aus, dem man unbesorgt das Drücken eines Knopfes anvertrauen kann.
Vielleicht ist es sogar noch schlimmer: ich sehe wahrscheinlich aus wie jemand, der zu doof ist, das Prinzip einer solchen Ampel zu verstehen. Dabei müsste ihm doch klar sein, dass es Leute, die so doof sind, wie ich aussehe, nicht lebend ins Erwachsenenalter geschafft hätten. Die bloße Tatsache meiner (Noch-) Existenz dürfte also Beweis genug für meine Intelligenz sein ... schließlich reicht sie sogar so weit, mich mit guten Gründen über andere und mich selber aufzuregen - und das vertieft wieder das Misstrauen: in mich und meine Fähigkeiten, in meine Mitmenschen und in Fußgängerampeln ... und überhaupt. Drücken Sie also fest auf den Knopf, wenn Sie in diesen Teufelskreis eintreten wollen.
PeterMiese - 14. Feb, 11:14